Dieselring Trägerin 2022 wird Monika Schwill von MEHRSI
Ihr erinnert Euch sich sicherlich an meinen aktualisierten Artikel über die „Verrückte nicht Motorrad-fahrerin“ Monika Schwill von MEHRSI…
Soll ich Euch was verraten: Sie hat Anfang Juli 22 den goldenen Dieselring des Verbands der Motorjournalisten (kurz: VdM) erhalten. Eine Auszeichnung welche erstmalig auf die Sicherheit von Motorradfahrern bezieht. Die Redaktion freut sich mit Monika über diese Würdigung ihrer Arbeit mit MEHRSI. Danke VdM, alles richtig gemacht…
Die Verkehrssicherheit verbessern und Unfallfolgen mindern – ein Thema dem ich mich bei der Ausbildung von Klasse A Fahrschülern täglich widme. Als i-Tüpfelchen oben drauf dann noch die Arbeit als Instructor für Zweiradsicherheit. Verkehrssicherheit für Zweiradfahrer liegt mir also sehr am Herzen. Daher meine größte Hochachtung für Monika Schwill…. gar nicht messbar wie vielen Motorradfahrern sie schon ein Leben mit Amputation erspart hat.
Der Goldene Dieselring
Einmal im Jahr (seit 1955) verleiht der Verband der Motorjournalisten e.V den goldenen Dieselring. Er verbleibt beim Träger immer für ein Jahr im Original. Danach wird das einmalige Schmuckstück, in das der Goldschmied beim erschaffen einen Splitter des allerersten Diesel-Versuchsmotors von 1893 eingearbeitet hat, wieder weitergegeben. Hallelujah… dieses Jahr ging er nun an Monika Schwill. Als 75. Mitglied und erst vierte Frau unter den Trägern. Reife Leistung kann ich da nur sagen, ihr gehört mein voller Respekt.
Am 8. Juli überreichte ihr Werner Bicker, Vorsitzender des VdM, während einer Feierstunde in Magdeburg die Schatulle inklusive Ring und Urkunde. Der VdM würdigte in diesem Jahr erstmals Leistungen, die sich ausschließlich auf die Sicherheit von Motorradfahrern konzentrieren. Redaktionsseitig war ich leider nicht bei der Verleihung. Jedoch hab ich mir sagen lassen das dabei eine taffe Macherin mal ganz schnell ein paar Tränchen in den Augen hatte. Gratulation liebe Monika…
Die Laudatio hielt Dr. Christoph Klotzbach, CEO der Schuberth GmbH. Er rollte mit kurzen Worten die Entwicklung von MEHRSi – eine Abkürzung für „Mehr Sicherheit“ aus.
Frei Schnauze interpretiert: Engagement aus Trauer und Wut, so läßt sich das kurz und knapp beschreiben. Freunde von Monika verunglückten vor kanpp 20 Jahren schwer. Eine Freundin blieb schwerst Amputiert am Leben.
Ihr war klar: Leitplanken sind nur zur Sicherheit von Autofahrern erschaffen. Da muß was getan werden. Also setzte die geborene Eifelerin in den Kopf das zu ändern. Ahnung? hatte sie keine… aber davon jede Menge. In Frankreich, ende der neunziger, entdeckte Monika Schwill flexible Metallstreifen die Energie absorbierten und ein unter die Leitblanke rutschen vrehinderten. Ist doch klar, das muß nach Deutschland, ran an die Arbeit. Die Krux bei der Sache: der Hersteller der Metallstreifen kam aus Deutschland…
Flux wurde daher 2003 die gemeinnützige Organisation MEHRSi gegründet. In der Nähe des Nürburgrings schaffte sie es dann bereits ein Jahr später die ersten Kurven mit dem neuartigen Unterfahrschutz auszustatten. Das Enregiebündel arbeitete wie wild und immer mehr Spender, Sponsoren und Mitglieder unterstützten Monika bei der Verbesserung der Verkehrssicherheit für uns Motorradfahrer. Stand heute sind weit über weit über 1000 Kurven mit einem Unterfahrschutz ausgestattet.
Dank gebührt auch den vielen Mitgliedern und prominenten Unterstützern von MEHRSI. Dazu gehören Helmut Dähne, Fritz W. Egli, Rötger Feldmann, Jutta Kleinschmidt, Toni Mang und Mai-Lin Senf.
Findet ihr ebenfalls das sie sich den Dieselring mehr als verdient hat? Dann unterstützt doch einfach das Projekt dieses Wirbelwinds mit der markanten Rheinländischen Schnauze.
Diese Arbeit mit Herzblut frißt meistens weit mehr als acht Stunden am tag. Das is nix wo man um siebzehn Uhr den Bleistift fallen läßt… Messen Events und Clubtreffen finden an Wochenenden statt. Mich würde interessieren bei wie vielen Behörden sie seit Bestehen von MEHRSI Türen niedergerannt hat. Dazu kommt das es in den Bundesländern gaz unterschiedliche Zuständigkeiten und Vorgehensweisen. Mit viel Sympathie und Kompetenz kümmert sie sich um Genehmigungen und Installationen. Und: Autentisch geblieben, hat sie während der ganzen Zeit nie um Spenden gebettelt.
Damit nicht genug
Mit ihrer offenen und ehrlichen Art hilft sie Überlebenden Betroffenen und deren Angehörigen mit der Situation umzugehen. Oft bleiben diese nämlich ganz alleine mit dem Schmerz und der Unsicherheit „wie soll es weitergehen?“ In den sozialen Netzwerken macht sie nachdrücklich auf das Leitplanken-Dilemma aufmerksam. Presse und klassische Medien kommen vielfältig von selber auf sie zu. Wenn nicht greift Monika spontan zum Telefon und ruft in der Redaktion an ;o)))
„Eines sei gesagt: Hier brennt jemand für eine sehr wichtige Sache. Das liebe ich… und daher werden wir seitens der Redaktion diese Institution beim Thema Sicherheit für Biker mit ebenfalls viel Herzblut unterstützen. Wo immer es geht. Und ihr? Seid hoffentlich dabei…“ Bernhard Eckert, Chefredakteur|Instructor für Zweiradsicherheit.
Weitere Informationen zu MEHRSI: www.mehrsi.org