Assistenzsysteme im Auto
Autofahrer hören auf das eigene Gespür
Assistenzsysteme wie Abstandswarner oder Müdigkeitserkennung im Auto werden von den meisten Fahrerinnen und Fahrern als nützliche Helfer wahrgenommen. Trotzdem bleibt das Vertrauen in die eigenen Sinne ungebrochen. Dies ergab eine aktuelle Umfrage* von mobile.de, Deutschlands größtem Fahrzeugmarkt.
Einstellungen zu Assistenzsystemen
Großteil der Befragten sieht sie als sinnvolle Hilfe beim Steuern des Fahrzeugs (43,5 Prozent)
Akzeptanz von Warnsystemen
57,8 Prozent reagieren sofort auf Abstandswarnung, bei der Müdigkeitserkennung sind es 35 Prozent.
Sicherheitsbewusstsein bei Eltern
78,7 Prozent der Eltern kennen die Assistenzsysteme ihrer Fahrzeuge. Bei Personen ohne Kinder sind es nur 64,9 Prozent.
Ein großer Teil (43,5 Prozent) der deutschen Autofahrerinnen und -fahrer sieht Assistenzsysteme klar (18 Prozent) oder eher (25,5 Prozent) als Hilfe im Straßenverkehr an. Nur jeder Zwölfte (8 Prozent) empfindet die Systeme als Ablenkung. Doch trotz der grundsätzlich positiven Einstellung gegenüber den elektronischen Helfern besteht nach wie vor Skepsis bei der tatsächlichen Nutzung.
„Während vermeintlich objektive Assistenzsysteme, wie beispielsweise die Abstandswarnung, viel Akzeptanz finden, vertrauen Autofahrer bei subjektiven Themen wie der Müdigkeitserkennung eher auf ihr eigenes Gespür. Das zeigt, dass bei aller Automatisierung das Zusammenspiel von Mensch und Technik weiterhin eine wichtige Rolle spielt“, sagt Florian Baur, Chief Sales Officer (CSO) bei mobile.de.
Vermeintlich akkurate Systeme haben Vorrang
Die Umfrage zeigt Unterschiede in der Wahrnehmung und Nutzung von verschiedenen Assistenzsystemen. So gibt deutlich mehr als die Hälfte (57,8 Prozent) der Befragten an, dass sie bei einer Meldung des Abstandswarners sofort handeln und den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug vergrößern würde – unabhängig davon, ob sie selbst das Gefühl hat, dass der Abstand ausreicht. Dagegen verlassen sich 27,8 Prozent bei dieser Entscheidung auf ihr eigenes Urteil und vergrößern den Abstand nur dann, wenn sie es selbst für nötig halten.
Etwas anders verhält es sich bei der Müdigkeitserkennung: Hier zeigt sich, dass fast die Hälfte der Autofahrerinnen und -fahrer (47,7 Prozent) erst dann eine Pause einlegen würde, wenn sie sich tatsächlich müde fühlt – selbst dann, wenn das System im Fahrzeug schon früher eine Pause empfiehlt. Nur 35 Prozent der Befragten folgen der Meldung der Müdigkeitserkennung sofort, unabhängig von ihrem subjektiven Müdigkeitsgefühl.
Kinder sorgen im Auto für höheres Sicherheitsbewusstsein
Mehr als jeder Dritte (35,9 Prozent) Autofahrer gibt an, über alle integrierten Assistenzsysteme im Fahrzeug Bescheid zu wissen, während 32,9 Prozent diese zumindest teilweise kennen. Personen mit Kindern im Haushalt bestechen dabei mit besonders ausgeprägter Sachkenntnis: So kennen 78,7 Prozent der Eltern die Assistenzsysteme ihres Autos gut oder sehr gut im Vergleich zu 64,9 Prozent bei Personen ohne Kinder.
*Umfragebedingungen
Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 2.136 Personen zwischen dem 26. und 27. Juni 2024 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.
Über mobile.de
mobile.de ist Deutschlands größter Fahrzeugmarkt mit rund 1,4 Millionen inserierten Pkw, Nutzfahrzeugen, Motorrädern und E-Bikes. Sowohl Privatkunden als auch mehr als 40.000 registrierte Fahrzeughändler nutzen die Plattform und profitieren dabei von 108 Millionen Visits pro Monat (Quelle: mobile.de Google Analytics Tracking, Ø Monat Januar bis Dezember 2023). Als „One-Stop-Shop“ umfasst das Angebot von mobile.de neben dem An- und Verkauf auch Finanzierungs- und Leasinglösungen. Das 1996 gegründete Unternehmen ist ebenso wie Kleinanzeigen ein Tochterunternehmen von Adevinta, einem weltweit führenden Anbieter von Online-Kleinanzeigenportalen.
In der praktischen Ausbildung bringen wir den Fahrschülern den Umgang mit den Assistenzsystemen bei. Sie können also damit umgehen. Viele ältere Autofahrer sind jedoch im Umgang mit den verschiedenen Helferlein überfordert. Die Assistenzsysteme funktionieren schon recht gut, haben aber teilweise „Macken“ die man kennen muss. Z.B. die Verkehrszeichenerkennung irrt sich häufig durch seitlich in Ausfahrten stehende Geschwindigkeits-begrenzungen. Im schlimmsten Fall kann es durch das plötzliche abbremsen des ACC-Systems zum auffahren des hinteren Fahrzeugs kommen. Teilweise sind die Assistenzsysteme schon fester Bestandteil der praktischen Prüfung.
Bernhard (Berny) Eckert, Fahrschulinhaber, Fahrlehrer, Sicherheitsinstructor Zweirad