Theorie Unterricht November startet demnächst

Theorie Grundstoff November startet am 04.11.24

Der 14 tägige Theorie Block (Grundstoff B/BE/B197/A) November startet demnächst. Am 4.11.24 geht es in die nächste theoretische Ausbildungsrunde.  Also schnell noch anmelden für die Führerscheinausbildung und sofort in die Theorie einsteigen. Innerhalb von 14 Tagen kannst Du so Deinen Theorieteil absolvieren. Dann kannst Du Dich mit der Fahren Lernen Max App auf die Theorieprüfung vorbereiten. Sobald Dein Antrag uns als Prüfautrag vorliegt können wir Dir eine Theorieprüfung buchen.

Nach bestandener Theorieprüfung geht’s an den praktischen Teil der Ausbildung.

Theorie Motorradausbildung

Die KLA spezifischen Lektionen finden am 9.11.24 und 23.11.24 statt.

 

 

 

 

Unterrichtsplan…

BDA Theorieplan November 2024

Viele Grüße

Berny

Bedeutung von Schlüsselzahlen

Die Bedeutung der Schlüsselzahlen: Was Fahrschüler wissen müssen

 

Führerschein ist nicht gleich Führerschein. Eine Vielzahl von Schlüsselzahlen macht das Ganze etwas komplizierter und enthält verschiedene Zusatzinformationen über die Fahrerlaubnis. Diese Zahlen musst Du kennen, denn sie helfen, die eigene Fahrberechtigung zu verstehen und zu hinterfragen und dienen letztlich auch der Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben. Wir erklären Dir genauer, was Schlüsselzahlen bedeuten, wo Du sie finden kannst und welche Auswirkungen sie auf den Führerschein haben.

Was sind Schlüsselzahlen und warum sind sie wichtig für Fahranfänger?

Mithilfe von Schlüsselzahlen werden im Führerschein diverse zusätzliche Angaben oder Auflagen erfasst, die für den Inhaber des Führerscheins von Bedeutung sind. Diese Zahlen besitzen besonders dann Priorität, wenn Änderungen in den Fahrerlaubnisklassen anstehen oder wenn es spezifische Anforderungen für bestimmte Fahrerlaubnisse gibt.

Zum Beispiel gab es im Laufe der Zeit Änderungen zwischen den Fahrerlaubnisklassen. Der alte Führerschein Klasse 3 ist nicht mehr mit der modernen Fahrerlaubnis Klasse B vergleichbar. Damit alle bisher erworbenen Berechtigungen erhalten bleiben und auch Auflagen weiterhin berücksichtigt werden, sind beim Umtausch des Führerscheins entsprechende Schlüsselzahlen einzutragen.

Für Fahranfänger ist nur der gängige Scheckkarten-Führerschein von Belang. Dort findest Du die Schlüsselzahlen in Feld 12. Dieses befindet sich auf der Rückseite des Führerscheins, ganz rechts. Die Schlüsselzahlen sind so platziert, dass der Zusammenhang mit den einzelnen Fahrerlaubnisklassen hergestellt werden kann.

Wichtig: Besitzt die Schlüsselzahl für alle Führerscheinklassen Gültigkeit, steht sie in der unteren Zeile des Feldes.

Schlüsselzahlen im Führerschein sind unverzichtbar, um wichtige Informationen festzuhalten. Du musst die Bedeutung dieser Ziffern kennen, um den gesetzlichen Anforderungen zu entsprechen und zu vermeiden, dass ein mögliches Fehlverhalten zu Konsequenzen führt.

Welche Schlüsselzahlen gibt es in der deutschen Führerscheinordnung?

Befinden sich auf Deinem Führerschein dreistellige Ziffernfolgen, weißt Du, dass es sich um nationale Schlüsselzahlen handelt.

Hinweis: Dreistellige Schlüsselzahlen gelten nur für Deutschland und nehmen auf nationale Regelungen entsprechend dem deutschen Straßenverkehrsgesetz Bezug. Zweistellige Schlüsselziffern besitzen in der gesamten Europäischen Union Gültigkeit und sind in den EU-Richtlinien verankert.

Einige geläufige nationale Schlüsselzahlen:

104 = Ein gültiges ärztliches Attest muss mitgeführt werden.

171 = Klasse C1, schließt Kraftfahrzeuge Klasse D ein, Gesamtmasse unter 7,5 Tonnen, keine Insassen

172 = Klasse C, schließt Kraftfahrzeuge Klasse D ein, ohne Insassen

174 = Klasse L, Führen von Zugmaschinen bis 40 km/h erlaubt

175 = Klasse L, Führen von Kraftfahrzeugen mit maximal 25 km/h Höchstgeschwindigkeit

184 = bis Vollendung des 18. Lebensjahres, Kraftfahrzeuge Klasse B, evtl. Klasse BE, Klasse B + Schlüsselziffer 96

  1. Nur in Begleitung einer Person, die in der Prüfungsbescheinigung nach Anlage 8b genannt werden muss.
  2. Nur wenn die in der Anlage 8b genannte Person a.) einen gültigen Führerschein Klasse B besitzt der mitzuführen und auf Verlangen vorzuzeigen ist b.) Nicht mehr als maximal 0,25 mg/l Alkohol in der Atemluft nachweisbar sind c.) nicht unter der Einwirkung von berauschenden Mitteln steht, mit Ausnahme von für konkrete Krankheitsfälle verschriebenen Präparaten.

Was passiert, wenn die Schlüsselzahlen nicht korrekt interpretiert werden?

Dies ist immer abhängig von der Schlüsselzahl. Ist zum Beispiel vermerkt, dass Du während der Fahrt eine Brille tragen musst, begehst Du eine Ordnungswidrigkeit, wenn Du sie vergisst. Dann droht Dir ein Bußgeld. Wenn Du als Fahranfänger ohne Begleitperson fährst, obwohl diese Auflage besteht und im Führerschein eingetragen ist, kommst Du nicht mit einer Geldstrafe davon. Dann werden die Führerscheinklassen B und BE widerrufen.

Wichtig: Wenn Du eine beschränkte Fahrerlaubnis missachtest, begehst Du eine Straftat, welche dem Fahren ohne Fahrerlaubnis, entsprechend § 21 des Straßenverkehrsgesetzes gleichkommt. Dies führt zu einer Geldstrafe und dem Entzug des Führerscheins.

Gibt es spezielle Schlüsselzahlen für Anhänger oder bestimmte Fahrzeugtypen?

Möchtest Du an Deinem Fahrzeug einen Anhänger, der mehr als 750 Kilogramm wiegt, anhängen, wirst Du eine zusätzliche Eintragung in die Fahrerlaubnis brauchen. Besonders Camper werden sich für die Führerscheinerweiterung B96 interessieren. Um diese Erweiterung zu erhalten, musst Du zurück in die Fahrschule und weitere Theorie- und Praxisstunden nehmen. B96 ist keine eigene Führerscheinklasse, sondern eine Erweiterung der regulären Fahrerlaubnis Klasse B. Die Schlüsselzahl 96 ist europaweit gültig. In einigen Fahrschulen kannst Du den Kurs innerhalb eines Tages absolvieren. Im Gegensatz zum Erwerb des regulären Führerscheins musst Du für die Schlüsselzahl 96 keine praktische Prüfung ablegen. Die Kosten variieren zwischen den einzelnen Bundesländern und liegen zwischen 300 und 500 Euro.

Folgende ausgewählte EU-weit gültige Schlüsselzahlen betreffen Anhänger oder Fahrzeugtypen:

46 = nur dreirädrige Kraftfahrzeuge

50 = Es darf nur ein bestimmtes Fahrzeug gefahren werden. (Fahrzeugidentifizierungsnummer)

51 = Es darf nur ein bestimmtes Fahrzeug gefahren werden. (amtliches Kennzeichen)

72 = Es dürfen nur Fahrzeuge der Klasse A mit einem maximalen Hubraum von 125 Kubikzentimetern und einer Motorleistung von höchstens 11 kW gefahren werden.

73 = Fahrerlaubnis gilt nur für vierrädrige Kraftfahrzeuge der Klasse B

74 = Fahrerlaubnis gilt nur für Fahrzeuge der Klasse C mit einer Gesamtmasse von maximal 7,5 Tonnen.

75 = Fahrerlaubnis gilt nur für Fahrzeuge der Klasse D mit maximal 16 Sitzplätzen

77 = Fahrerlaubnis gilt nur für Fahrzeuge der Klasse D mit maximal 16 Sitzplätzen und Anhänger mit mehr als 750 Kilogramm Gesamtmasse, sofern das Gesamtgewicht zwölf Tonnen nicht übersteigt und der Anhänger nicht der Personenbeförderung dient.

Hinweis: Alle Schlüsselzahlen zu nennen, würde an dieser Stelle zu weit führen. Weiterführende Informationen und eine vollständige Liste findest Du auf der Website des Bundesministeriums der Justiz.

 

          

Richtig reagieren auf herbstlichen Strassen

Tipps vom Formel-1-Profi: Richtig reagieren in Stresssituationen auf herbstlichen Straßen

  • Basics: Aufmerksamkeit, Sicherheitsabstand, angepasste Geschwindigkeit
  • Lenkeingriffe richtig dosieren, keine falsche Scheu beim Bremsen
  • Richtige Sitzposition und Lenkradhaltung sind wichtig
Aquaplaning, Seitenwind, Wild und mehr: Gerade auf herbstlichen Straßen geraten Autofahrerinnen und -fahrer häufig in Stresssituationen am Steuer. Wer darauf gut vorbereitet ist und richtig reagiert, ist sicherer unterwegs, sagt DEKRA Markenbotschafter und Formel-1-Safety-Car-Fahrer Bernd Mayländer. Sein wichtigster Grundsatz-Tipp: Immer aufmerksam sein und mit allem rechnen.
 
Bernd Mayländer ist seit mehr als 20 Jahren als Safety-Car-Fahrer in der Formel 1 im Einsatz. Mit kritischen Fahrsituationen kennt er sich bestens aus.

Das bedeutet zunächst: Keine zu große Ablenkung durch Bord-Infotainment, Mitfahrende oder gar das Handy. „Fahren ist und bleibt eine komplexe Aufgabe, und wir müssen uns bestmöglich darauf konzentrieren. Zu oft lassen wir uns durch die Routine einlullen und entwickeln ein trügerisches Sicherheitsgefühl“, weiß der Rennstrecken-Profi. „Dann halten wir zum Beispiel nicht genügend Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug – aber gerade dieser Sicherheitsabstand kann in einer kritischen Situation den entscheidenden Unterschied ausmachen.“ Auch das Thema angepasste Geschwindigkeit ist für Mayländer ein ganz wichtiger Punkt.

Aquaplaning: Wenn das Auto buchstäblich schwimmt

Derart vorausschauendes Fahren hilft beispielsweise, die Gefahren durch das so genannte Aquaplaning möglichst gering zu halten. Wenn es stark oder langanhaltend regnet, kann sich je nach Fahrbahnbeschaffenheit Wasser auf der Straße sammeln. Besonders Spurrillen sind anfällig dafür. „Je früher ich sehe, dass vor mir die Straße mehr als nur nass ist, umso besser kann ich darauf reagieren“, erklärt Bernd Mayländer. Am wichtigsten: runter mit der Geschwindigkeit. „Beim Aquaplaning schiebt sich ein Wasserkeil zwischen Fahrbahn und Reifen, das Fahrzeug schwimmt auf. Bremsen und Lenken sind dann schwierig, weil die Räder keine gute Verbindung zum Asphalt haben. Wenn ich aber schon vorher die Geschwindigkeit reduziert habe, kann das helfen, damit die kritische Situation gar nicht erst entsteht.“
Auch der Reifenzustand und vor allem die Profiltiefe spielen beim Thema Aquaplaning eine Rolle. „Die Erfahrung aus dem Rennsport ist, dass Reifen ohne Profil praktisch kein Wasser ableiten können. Da ist es schon schwierig, auf nasser Strecke überhaupt geradeaus zu fahren“, so Mayländer. Ähnlich ist es mit dem normalen Pkw auf der Straße: Je besser das Reifenprofil, umso eher bleiben die Räder bei Nässe lenkfähig und können auch Bremskräfte besser übertragen. „Wir müssen uns klarmachen, dass die Reifen unsere einzige Verbindung zur Straße sind, und deshalb auf das Profil, auf den Luftdruck und auf den Reifenzustand insgesamt achten“, sagt der Experte.

In kritischen Situationen nicht zu viel lenken

 
Nicht nur bei Aquaplaning, sondern auch in anderen kritischen Situationen kann das richtige Lenken entscheidend sein – etwa, wenn es gilt, einem plötzlich auftauchenden Hindernis wie einem Wildtier auf der Straße auszuweichen. „Wichtig ist, dass ich genau dorthin lenke, wo ich hinfahren will“, sagt Mayländer. Das klingt zunächst wie eine Binsenweisheit, ist aber ein wesentlicher Sicherheits-Tipp: „Wenn ich in einer kritischen Fahrsituation zu stark lenke, verschärfe ich die Lage oftmals eher. Der Lenkeingriff muss genau dosiert sein. Die richtige Blickführung ist dabei entscheidend, denn wohin ich schaue, dahin lenke ich auch.“
Wichtig beim Ausweichen aus Sicht des Profis: Immer bremsen und lenken. „Vor einem Hindernis muss ja immer das Ziel sein, eine Kollision zu vermeiden. Wenn das aber nicht möglich ist, spielt die Geschwindigkeit eine entscheidende Rolle für die Folgen. Deshalb ist für mich jedes Ausweichmanöver unbedingt auch ein Bremsmanöver.“
Unter anderem wichtig: Keine falsche Zurückhaltung beim Bremsen.

Anders als beim Lenken, gilt in modernen Fahrzeugen für das Bremsen: Viel hilft viel. „Viele trauen sich nicht, voll zu bremsen. Das ist ein Fehler“, sagt Mayländer. „Mit ABS in den heutigen Fahrzeugen kann ich gar nicht ‚zu stark‘ bremsen“, erklärt er und empfiehlt für kritische Situationen die so genannte Schlagbremsung. „Übersetzt heißt das: voll in die Eisen. Das erfordert für manche im ersten Moment einiges an Überwindung. Umso wichtiger ist, dass ich das mal geübt habe – zum Beispiel in einem Fahrsicherheitstraining.“

Richtige Sitzposition und Lenkradhaltung

Damit der Lenk- und Bremseingriff, etwa beim Ausweichen, gelingt, sind auch die richtige Sitzposition und Lenkradhaltung wichtig. Der erfahrene Safety-Car-Fahrer empfiehlt, relativ aufrecht zu sitzen und das Lenkrad mit beiden Händen festzuhalten, etwa „auf 9 und 15 Uhr“ an den Holmen, und zwar mit leicht angewinkelten Armen. Auch die Beine sollten in der normalen Fahrposition deutlich angewinkelt sein. „So kann ich das Maximum an Kraft für eine schnelle Reaktion aufbringen.“

Vorsicht vor plötzlichem Seitenwind

Gerade im Herbst spielt auch das Thema Wind immer wieder eine Rolle auf den Straßen. Gefährlich ist vor allem plötzlich auftretender Seitenwind. „Die Tücke am Wind ist, dass ich ihn – anders als zum Beispiel Nässe – nicht sehen kann, sondern ihn erst spüre, wenn er meine Fahrstabilität beeinflusst“, sagt Mayländer. Je größer das Fahrzeug und je höher die Geschwindigkeit, umso größer kann der Einfluss des Windes werden. „Ich besitze seit kurzem ein Wohnmobil und hatte das zweifelhafte Vergnügen, es an einem sehr windigen Tag abzuholen. Das war eine sehr spezielle Erfahrung.“
Häufig tritt Seitenwind auf Brücken auf, aber auch nach dem Überholen eines Lkw, bei der Ausfahrt aus einem Tunnel oder aus dem Wald kann das Auto plötzlich seitlichen Schub bekommen. Mayländers Empfehlung deshalb: „Lassen Sie sich nicht überraschen, haben Sie das Thema Seitenwind auf dem Schirm und lenken Sie, sobald Sie ihn spüren, dosiert gegen.“ Manche großen Autobahnbrücken sind auch mit Windfahnen oder Windsäcken ausgestattet. „Wenn die stramm im Wind stehen, sollte ich auf jeden Fall reagieren und die Geschwindigkeit reduzieren.“
 

Trotz Sicherheitssystemen: Grenzen der Fahrphysik nicht ausreizen

 
Ein weiterer Appell ist Bernd Mayländer außerdem besonders wichtig: Er warnt Autofahrerinnen und ‑fahrer vor blindem Vertrauen auf die im Fahrzeug verbauten Sicherheitssysteme. „Natürlich verhindert beispielsweise ESP bei ‚normaler‘ Fahrt zuverlässig, dass das Fahrzeug ins Schleudern kommt. Aber die Gesetze der Physik kann auch das beste System nicht außer Kraft setzen. Das heißt: Wenn ich extrem fahre, fliege ich auch mit ESP von der Straße.“ Für viel zu hohe Geschwindigkeiten ließen sich solche Systeme gar nicht auslegen, erklärt der Safety-Car-Fahrer.
„Moderne Fahrerassistenzsysteme wie ESP, Notbremsassistent oder Spurverlassenswarner helfen mir zwar oftmals, kritische Situationen zu vermeiden oder zu meistern. Sie nehmen mir aber nicht die Verantwortung ab. Ich als Fahrer muss genauso meinen Teil zur sicheren Fahrt beitragen“, sagt Mayländer und fasst zusammen: „Wenn ich aufmerksam, vorausschauend und vorsichtig fahre, dann fahre ich in aller Regel auch sicher.“

Aus der Redaktion

Unsere Ausbildung im theoretischen und praktischem Teil der Fahrschul-ausbildung umfasst das Wissen um die modernen Fahrerassistenzsysteme wie ABS, ESP, Notbremsassistent oder Spurhaltesysteme. Das sogenannte ACC hält unser Fahrzeug bei gleicher Geschwindigkeit, reguliert jedoch gleichzeitig den Abstand zum Vordermann und erkennt anhand der Verkehrszeichenerkennung Geschwindigkeitsbegrenzungen. Im praktischen Teil der Aubildung lernen wir unseren Fahrschüler:innen den richtigen Umgang mit den Systemen. Sie helfen uns zwar  kritische Situationen zu vermeiden oder zu meistern. Allerdings nehmen sie dem Fahrer nicht die Verantwortung ab. Genau dies vermitteln wir den Fahrschüler:innen. Wir als Fahrer müssen eine sichere Fahrt gewährleisten. Genau dies ist in der Führerscheinprüfung ja auch zu beweisen…
Daher bilden wir Fahrschüler:innen zu vorausschauenden, vorausdenkenden und rücksichtsvollen Verkehrsteilnehmern aus. Würden alle Verkehrsteilnehmer sich so im Strassenverkehr bewegen gäbe es viel weniger Unfälle auf unseren Strassen. Berny
Quelle: DEKRA
 
DEKRA wurde 1925 ursprünglich mit dem Ziel gegründet, die Sicherheit im Straßenverkehr durch Fahrzeugprüfungen zu gewährleisten. Mit einem weitaus breiteren Tätigkeitsspektrum ist DEKRA heute die weltweit größte unabhängige nicht börsennotierte Sachverständigenorganisation im Bereich Prüfung, Inspektion und Zertifizierung. Als globaler Anbieter umfassender Dienstleistungen und Lösungen helfen wir unseren Kunden, ihre Ergebnisse in den Bereichen Sicherheit und Nachhaltigkeit zu verbessern. Im Jahr 2023 hat DEKRA einen Umsatz von 4,1 Milliarden Euro erzielt. Rund 49.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in rund 60 Ländern auf fünf Kontinenten mit qualifizierten und unabhängigen Expertendienstleistungen im Einsatz. DEKRA gehört mit dem Platinum-Rating von EcoVadis zu den Top-1-Prozent der nachhaltigen Unternehmen im Ranking.

Gefährlicher Sekundenschlaf

Wie Autofahrer Müdigkeit am Steuer verhindern

2023 ereigneten sich in Deutschland über 1.900 Verkehrsunfälle mit Personenschaden, die auf Müdigkeit zurückzuführen waren. Besonders gefährlich ist der sogenannte Sekundenschlaf, da er eine häufige Ursache für besonders schwere Unfälle ist. Umso wichtiger ist es, die Warnsignale zu erkennen, die auf einen bevorstehenden Sekundenschlaf hindeuten. Welche das sind, was Autofahrer bei Müdigkeit am Steuer tun sollten und welche technischen Hilfsmittel es gibt, weiß Peter Schnitzler, Kfz-Experte von ERGO.

Aus der Redaktion

Müdigkeit am Steuer ist eines der vielen Themen die beim Grundstoff Theorieunterricht aller Fahrschulklassen besprochen werden. Dabei versuchen wir den Fahrschülern die möglichen Folgen und Konsequenzen aufzuzeigen. Ebenfalls besprechen wir was dagen hilft… und was nicht. Viel zu viele Fahrzeugführer missachten die Anzeichen für Übermüdung und setzen sich totzdem ans Steuer. Dabei gefährden sie nicht nur sich sondern auch andere Verkehrsteilnehmer. Erst heute habe ich dazu einen Bericht im Kreis Schwaikheim gelesen. Bei diesem Unfall wurden vier Menschen verletzt. Ursache: Sekundenschlaf eines Fahrzeugführers…

Ursachen für Sekundenschlaf

Beim Sekundenschlaf – auch Mikroschlaf genannt – handelt es sich um eine Müdigkeitsattacke, die ein ungewolltes Einschlafen zur Folge hat. „Ein Sekundenschlaf dauert bei Autofahrern etwa 0,2 bis 5 Sekunden, kann aber fatale Folgen haben“, warnt Peter Schnitzler, Kfz-Experte von ERGO. Die Attacken treten meist nachts sowie frühmorgens auf, da bei vielen Autofahrern dann die innere Uhr noch auf Schlafen eingestellt ist. „Auch wenn sie sehr lange am Steuer sitzen oder nach einem langen Arbeitstag nach Hause fahren, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass die Augen zufallen“, so Schnitzler. „Darüber hinaus können eine monotone Streckenführung, etwa auf Autobahnen, Hitze und Sauerstoffmangel, aber auch Erkrankungen wie Narkolepsie Sekundenschlaf fördern.“

Warnsignale für Müdigkeit und bevorstehenden Sekundenschlaf

Sekundenschlaf kündigt sich häufig in Form von Müdigkeitserscheinungen wie übermäßigem Gähnen, brennenden Augen oder Konzentrationsschwierigkeiten an. „Auch ein Frösteln, die Unfähigkeit, die Augen offen zu halten, und eine Verschlechterung der Stimmung sind erste Anzeichen für Müdigkeit“, so Peter Schnitzler. „Diese Warnsignale sollten Autofahrer unbedingt ernst nehmen, da bereits jetzt die Aufmerksamkeit beträchtlich sinkt und die Unfallgefahr steigt.“ Spätestens wenn ein Tunnelblick, unbewusste Tempoänderungen oder Probleme, die Spur zu halten, hinzukommen, ist eine Pause zwingend nötig.

Sekundenschlaf vorbeugen

Ausreichend zu schlafen, um erst gar keine Übermüdung aufkommen zu lassen, ist der beste Weg, Sekundenschlaf vorzubeugen. Besonders längere Strecken sollten Autofahrer nur ausgeruht und fit antreten. „Bei den ersten Müdigkeitserscheinungen ist es empfehlenswert, die Fahrt für mindestens 20 Minuten zu unterbrechen und an der frischen Luft spazieren zu gehen oder einen Powernap einzulegen“, rät Schnitzler. „Angebliche Wachmacher wie Kaffee, Energy Drinks oder laute Musik sind hingegen ungeeignet, da sie nur kurzfristig wirken und die Müdigkeit lediglich aufschieben.“ Der Kfz-Experte empfiehlt außerdem, den Wagen vor der Weiterfahrt gut durchzulüften.

Wenn das Auto vor Übermüdung warnt

Die Autohersteller versuchen, mit technologischen Neuerungen dazu beizutragen, das Unfallrisiko zu reduzieren. Viele Modelle verfügen mittlerweile über Fahrerassistenzsysteme (ADAS). Diese sind für Neufahrzeuge seit Juli 2024 Pflicht. „Dazu gehören zum Beispiel sogenannte Müdigkeitswarner, die das Fahr- und Lenkverhalten oder die Augenbewegungen des Fahrers analysieren und durch ein Symbol oder einen Alarmton auf Abweichungen aufmerksam machen“, erläutert Schnitzler. Auch Spurhalte- und Notbremsassistenten erhöhen die Sicherheit. Während der Fahrt zu schlafen, ist trotz der ersten selbstfahrenden Autos noch Zukunftsmusik. „Generell ist das autonome Fahren in fünf sogenannte Level aufgeteilt“, weiß der Kfz-Experte von ERGO. „Erst auf dem fünftem Level fährt das Auto selbstständig und das Schlafen während der Fahrt wäre möglich. Derzeit existiert in Deutschland jedoch kein zugelassenes Modell, das diesen Anforderungen entspricht.“

(Quelle: ERGO Group)


ERGO ist eine der großen Versicherungsgruppen in Deutschland und Europa. Weltweit ist die Gruppe in über 20 Ländern vertreten und konzentriert sich auf die Regionen Europa und Asien. ERGO bietet ihren Privat- und Firmenkunden ein breites Produktportfolio in allen wesentlichen Versicherungssparten sowie vollumfängliche Assistance- und Serviceleistungen. Unter dem Dach der ERGO Group AG steuern mit der ERGO Deutschland AG, ERGO International AG und ERGO Technology & Services Management AG drei Einheiten die Geschäfte und Aktivitäten der ERGO Group. In diesen sind jeweils das deutsche und internationale Geschäft sowie die globale Steuerung von IT und Technologie-Dienstleistungen gebündelt. Rund 38.700 Menschen arbeiten als angestellte Mitarbeiter oder als hauptberufliche selbstständige Vermittler für die Gruppe. Im Geschäftsjahr 2023 erzielte ERGO einen Versicherungsumsatz von 20,1 Milliarden Euro und ein Ergebnis von 721 Millionen Euro.
ERGO gehört zu Munich Re, einem der weltweit führenden Rückversicherer und Risikoträger. Mehr unter www.ergo.com.

Viele Verkehrsregeln nur unzureichend bekannt

Erkenntnisse aus dem DEKRA Verkehrssicherheitsreport 2024

Viele Regeln nur unzureichend bekannt

  • forsa-Studie zu Radweg-Verkehrszeichen zeigt Wissenslücken
  • Verhaltensvorschriften sollten problemlos verständlich sein
  • International einheitliche Regeln insgesamt wünschenswert
Egal ob Gebot, Verbot oder Warnhinweis – die Funktion von Verkehrszeichen ist klar: Sie sollen den Verkehrsteilnehmenden Informationen geben und bestimmte Verhaltensweisen vorschreiben. Das funktioniert allerdings nur, wenn die Regeln, die mit bestimmten Verkehrszeichen verbunden sind, auch allgemein bekannt sind. Am Beispiel von Radfahrenden in Deutschland zeigt eine repräsentative forsa-Befragung im Auftrag von DEKRA, dass das durchaus nicht immer der Fall ist. „Die Ergebnisse belegen, dass in diesem Punkt noch großer Optimierungsbedarf besteht“, sagt Verkehrspsychologe Dr. Thomas Wagner. Der DEKRA Experte macht sich angesichts zunehmenden internationalen Verkehrs dafür stark, Lösungsansätze für universelle Verkehrszeichen zu finden, um auch so Unfallrisiken zu verringern.
 

Aus der Redaktion:

Leider stellen wir im Zuge der Fahrschulausbildung immer wieder fest das diese Dekra Studie erschreckend wahr ist. Jedoch kommt gravierend noch eines dazu: Viele Radfahrer verstossen wissentlich und mit Vorsatz gegen wichtige Verkehrsregeln. Daher kommt es sehr häufig zu „gefährlichen Begegnungen der dritten Art“. Nur durch notwendige Vorausschau können Unfälle dann vermieden werden. Das schlimme daran: Die Radfahrer fühlen sich dabei meistens noch im Recht… Redaktionsseitig sind wir der Meinung das hier nur Kontrollen und harte Bestrafungen einhalt gebieten können.

Schwerpunkt der Befragung

Im Mittelpunkt der Befragung standen fünf Verkehrszeichen: „Radweg“, „Fahrradstraße“, „Getrennter Geh- und Radweg“, „Gehweg“ mit dem Zusatzschild „Radfahrende frei“ sowie „Gemeinsamer Geh- und Radweg“. Zu jedem Schild sollten die Befragten – mehr als 1.000 nach einem systematischen Zufallsverfahren ausgewählte Radfahrende – bestimmte Aussagen zu den geltenden Verkehrsregeln als richtig oder falsch einordnen.

Radweg

Beim Verkehrsschild „Radweg“ kennen über 60 Prozent der Befragten alle Regeln. 71 Prozent wissen, dass sie den Radweg benutzen müssen und nicht auf der Fahrbahn fahren dürfen. Bei der „Fahrradstraße“ ist der Kenntnisstand heterogener. Zwei von drei Radfahrenden wissen, dass auf einer Fahrradstraße keine Autos fahren dürfen – es sei denn, Zusatzzeichen erlauben es. Etwas mehr als die Hälfte weiß, dass Fahrräder auf einer Fahrradstraße immer nebeneinander fahren dürfen. Dagegen wissen nur 32 Prozent, dass sie als Radfahrende auf Fahrradstraßen maximal 30 km/h fahren dürfen.
Auch beim Verkehrszeichen „Getrennter Geh- und Radweg“ sind die Regeln unterschiedlich bekannt. So wissen neun von zehn Befragten, dass sie bei dieser Beschilderung in der vorgesehenen Markierung fahren müssen. Dass sie hier den Radweg nutzen müssen und nicht auf der Fahrbahn fahren dürfen, ist deutlich weniger bekannt – gut die Hälfte weiß das.
Beim Gehweg mit dem Zusatzschild „Radfahrende frei“ wissen nahezu alle Befragten, dass sie den Gehweg als Fahrradfahrende mitbenutzen dürfen – aber nicht müssen – und auf Fußgängerinnen und Fußgänger Rücksicht nehmen müssen. Allerdings weiß nur ein Drittel, dass Fahrräder hier nur Schrittgeschwindigkeit fahren dürfen.
Gemeinsamer Geh- und Radweg, Gehweg mit Zusatzschild für Radverkehr, getrennter Geh- und Radweg: Wo welche Regeln gelten, wissen längst nicht alle Verkehrsteilnehmenden.
Nach der Beschilderung „Gemeinsamer Geh- und Radweg“ müssen Radfahrende auf Fußgänger Rücksicht nehmen; nahezu alle Befragten wissen das. Nur etwas mehr als der Hälfte ist dagegen klar, dass sie den Radweg benutzen müssen und nicht auf der Fahrbahn fahren dürfen.
„Zumindest in Teilen decken sich die Ergebnisse der Umfrage mit der von der Deutschen Verkehrswacht schon vor ein paar Jahren getroffenen Feststellung, dass die für den Radverkehr geltenden Regeln nicht hinreichend bekannt sind“, sagt der DEKRA Verkehrspsychologe Dr. Thomas Wagner. Dies betreffe laut Verkehrswacht nicht nur die Radfahrenden selbst, sondern sehr stark auch den Auto- und Fußgängerverkehr. Häufig werden die Regeln falsch interpretiert oder angewendet; eine individuelle Auffrischung der Regelkenntnis ist deshalb wichtig.

Universelle Verkehrszeichen

Die Ergebnisse der forsa-Befragung könnten auch Anlass geben, sich grundsätzlich über die Gestaltung von Verkehrsschildern Gedanken zu machen: „Angesichts des zunehmenden internationalen Verkehrsaufkommens sollten Lösungen für universelle Verkehrszeichen gefunden werden, um Unfallrisiken zu verringern“, so Wagner. Er verweist dazu auf eine chinesische Studie von 2019. Sie wollte Schlüsselfaktoren für die Leistung von Verkehrsteilnehmenden beim Erraten von Verkehrszeichen ermitteln. Das Forscherteam befragte dazu gut 200 chinesische Studierende zwischen 19 und 23 Jahren durch, die noch nie in Deutschland Auto gefahren waren und keine tägliche Fahrerfahrung hatten, zu 39 chinesischen und 15 deutschen Verkehrsschildern.
Die Studie ergab für Warnschilder mit knapp 63 Prozent die höchste Quote an korrekten Antworten. Der durchschnittliche Wert fürs korrekte Erraten unter allen gezeigten Schildern lag bei rund 57 Prozent. Das deutsche Gefahrenzeichen 102 (Kreuzung oder Einmündung mit Vorfahrt von rechts) und das Richtzeichen 307 (Ende der Vorfahrtstraße) wiesen die geringste Erraten-Quote mit jeweils unter 1 Prozent auf. „Maßgeblich für die richtige Zuordnung der Bedeutung eines Schildes ist unter anderem, wie häufig es einem in der Vergangenheit begegnet ist“, so der DEKRA Experte. Das gelte für Verkehrszeichen aller Art, egal ob mit Blick auf Vorfahrt, Straßenbenutzung oder Geschwindigkeit.

Internationale Vereinheitlichung der Verkehrsregeln

Vor diesem Hintergrund wäre eine weitere Vereinheitlichung der Verkehrsregeln wünschenswert, so Dr. Wagner. Bis heute gibt es zwischen nationalen Verkehrsregeln große Unterschiede, die den internationalen Verkehr deutlich erschweren. Problematisch sind zum Beispiel die schon innerhalb Europas sehr verschiedenen Verhaltensregeln an Fußgängerüberwegen. In Deutschland etwa oder im Vereinigten Königreich müssen Fahrzeuge anhalten, wenn zu Fuß Gehende sichtlich erkennbar den Überweg betreten wollen. In Italien dagegen haben zu Fuß Gehende erst dann Vorrang, wenn sie sich schon auf dem Zebrastreifen befinden.
Ein anderes Beispiel sind landesspezifische Regelungen für die Benutzung von Kreisverkehren. So ist in manchen Ländern das Blinken an der Einfahrt verboten, in anderen Ländern erlaubt, aber nicht vorgeschrieben. In wieder anderen Ländern muss vor der Einfahrt angezeigt werden, in welche Richtung der Kreisverkehr verlassen werden soll. Auch beim Ausfahren unterscheiden sich die Regelungen, zumeist muss hier aber geblinkt werden. Unterschiede gibt es zudem bei den Vorfahrtsregelungen.
Weitere Hintergründe zum Thema „Verkehrsräume für Menschen“ finden sich im DEKRA Verkehrssicherheitsreport 2024. Er steht unter www.dekra-roadsafety.com zur Verfügung.
 
 
Über DEKRA
 
DEKRA wurde 1925 ursprünglich mit dem Ziel gegründet, die Sicherheit im Straßenverkehr durch Fahrzeugprüfungen zu gewährleisten. Mit einem weitaus breiteren Tätigkeitsspektrum ist DEKRA heute die weltweit größte unabhängige nicht börsennotierte Sachverständigenorganisation im Bereich Prüfung, Inspektion und Zertifizierung. Als globaler Anbieter umfassender Dienstleistungen und Lösungen helfen wir unseren Kunden, ihre Ergebnisse in den Bereichen Sicherheit und Nachhaltigkeit zu verbessern. Im Jahr 2023 hat DEKRA einen Umsatz von 4,1 Milliarden Euro erzielt. Rund 49.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in rund 60 Ländern auf fünf Kontinenten mit qualifizierten und unabhängigen Expertendienstleistungen im Einsatz. DEKRA gehört mit dem Platinum-Rating von EcoVadis zu den Top-1-Prozent der nachhaltigen Unternehmen im Ranking.

Richtig reagieren auf herbstlichen Straßen

Tipps vom Formel-1-Profi: Richtig reagieren in Stresssituationen auf herbstlichen Straßen

  • Basics: Aufmerksamkeit, Sicherheitsabstand, angepasste Geschwindigkeit
  • Lenkeingriffe richtig dosieren, keine falsche Scheu beim Bremsen
  • Richtige Sitzposition und Lenkradhaltung sind wichtig

    Bernd Mayländer zu Aquaplaning, Seitenwind, Wild

Aquaplaning, Seitenwind, Wild und mehr: Gerade auf herbstlichen Straßen geraten Autofahrerinnen und -fahrer häufig in Stresssituationen am Steuer. Wer darauf gut vorbereitet ist und richtig reagiert, ist sicherer unterwegs, sagt DEKRA Markenbotschafter und Formel-1-Safety-Car-Fahrer Bernd Mayländer. Sein wichtigster Grundsatz-Tipp: Immer aufmerksam sein und mit allem rechnen.
 
Das bedeutet zunächst: Keine zu große Ablenkung durch Bord-Infotainment, Mitfahrende oder gar das Handy. „Fahren ist und bleibt eine komplexe Aufgabe, und wir müssen uns bestmöglich darauf konzentrieren. Zu oft lassen wir uns durch die Routine einlullen und entwickeln ein trügerisches Sicherheitsgefühl“, weiß der Rennstrecken-Profi. „Dann halten wir zum Beispiel nicht genügend Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug – aber gerade dieser Sicherheitsabstand kann in einer kritischen Situation den entscheidenden Unterschied ausmachen.“ Auch das Thema angepasste Geschwindigkeit ist für Mayländer ein ganz wichtiger Punkt.

Aquaplaning: Wenn das Auto buchstäblich schwimmt

Derart vorausschauendes Fahren hilft beispielsweise, die Gefahren durch das so genannte Aquaplaning möglichst gering zu halten. Wenn es stark oder langanhaltend regnet, kann sich je nach Fahrbahnbeschaffenheit Wasser auf der Straße sammeln. Besonders Spurrillen sind anfällig dafür. „Je früher ich sehe, dass vor mir die Straße mehr als nur nass ist, umso besser kann ich darauf reagieren“, erklärt Bernd Mayländer. Am wichtigsten: runter mit der Geschwindigkeit. „Beim Aquaplaning schiebt sich ein Wasserkeil zwischen Fahrbahn und Reifen, das Fahrzeug schwimmt auf. Bremsen und Lenken sind dann schwierig, weil die Räder keine gute Verbindung zum Asphalt haben. Wenn ich aber schon vorher die Geschwindigkeit reduziert habe, kann das helfen, damit die kritische Situation gar nicht erst entsteht.“

Zustand der Bereifung

Auch der Reifenzustand und vor allem die Profiltiefe spielen beim Thema Aquaplaning eine Rolle. „Die Erfahrung aus dem Rennsport ist, dass Reifen ohne Profil praktisch kein Wasser ableiten können. Da ist es schon schwierig, auf nasser Strecke überhaupt geradeaus zu fahren“, so Mayländer. Ähnlich ist es mit dem normalen Pkw auf der Straße: Je besser das Reifenprofil, umso eher bleiben die Räder bei Nässe lenkfähig und können auch Bremskräfte besser übertragen. „Wir müssen uns klarmachen, dass die Reifen unsere einzige Verbindung zur Straße sind, und deshalb auf das Profil, auf den Luftdruck und auf den Reifenzustand insgesamt achten“, sagt der Experte.

In kritischen Situationen nicht zu viel lenken

 
Nicht nur bei Aquaplaning, sondern auch in anderen kritischen Situationen kann das richtige Lenken entscheidend sein – etwa, wenn es gilt, einem plötzlich auftauchenden Hindernis wie einem Wildtier auf der Straße auszuweichen. „Wichtig ist, dass ich genau dorthin lenke, wo ich hinfahren will“, sagt Mayländer. Das klingt zunächst wie eine Binsenweisheit, ist aber ein wesentlicher Sicherheits-Tipp: „Wenn ich in einer kritischen Fahrsituation zu stark lenke, verschärfe ich die Lage oftmals eher. Der Lenkeingriff muss genau dosiert sein. Die richtige Blickführung ist dabei entscheidend, denn wohin ich schaue, dahin lenke ich auch.“

Ausweichen mit Bremsen und lenken

Wichtig beim Ausweichen aus Sicht des Profis: Immer bremsen und lenken. „Vor einem Hindernis muss ja immer das Ziel sein, eine Kollision zu vermeiden. Wenn das aber nicht möglich ist, spielt die Geschwindigkeit eine entscheidende Rolle für die Folgen. Deshalb ist für mich jedes Ausweichmanöver unbedingt auch ein Bremsmanöver.“

Voll rein in die Bremsen mit ABS

Unter anderem wichtig: Keine falsche Zurückhaltung beim Bremsen.

Anders als beim Lenken, gilt in modernen Fahrzeugen für das Bremsen: Viel hilft viel. „Viele trauen sich nicht, voll zu bremsen. Das ist ein Fehler“, sagt Mayländer. „Mit ABS in den heutigen Fahrzeugen kann ich gar nicht ‚zu stark‘ bremsen“, erklärt er und empfiehlt für kritische Situationen die so genannte Schlagbremsung. „Übersetzt heißt das: voll in die Eisen. Das erfordert für manche im ersten Moment einiges an Überwindung. Umso wichtiger ist, dass ich das mal geübt habe – zum Beispiel in einem Fahrsicherheitstraining.“

Richtige Sitzposition und Lenkradhaltung

Damit der Lenk- und Bremseingriff, etwa beim Ausweichen, gelingt, sind auch die richtige Sitzposition und Lenkradhaltung wichtig. Der erfahrene Safety-Car-Fahrer empfiehlt, relativ aufrecht zu sitzen und das Lenkrad mit beiden Händen festzuhalten, etwa „auf 9 und 15 Uhr“ an den Holmen, und zwar mit leicht angewinkelten Armen. Auch die Beine sollten in der normalen Fahrposition deutlich angewinkelt sein. „So kann ich das Maximum an Kraft für eine schnelle Reaktion aufbringen.“

Vorsicht vor plötzlichem Seitenwind

Gerade im Herbst spielt auch das Thema Wind immer wieder eine Rolle auf den Straßen. Gefährlich ist vor allem plötzlich auftretender Seitenwind. „Die Tücke am Wind ist, dass ich ihn – anders als zum Beispiel Nässe – nicht sehen kann, sondern ihn erst spüre, wenn er meine Fahrstabilität beeinflusst“, sagt Mayländer. Je größer das Fahrzeug und je höher die Geschwindigkeit, umso größer kann der Einfluss des Windes werden. „Ich besitze seit kurzem ein Wohnmobil und hatte das zweifelhafte Vergnügen, es an einem sehr windigen Tag abzuholen. Das war eine sehr spezielle Erfahrung.“
Häufig tritt Seitenwind auf Brücken auf, aber auch nach dem Überholen eines Lkw, bei der Ausfahrt aus einem Tunnel oder aus dem Wald kann das Auto plötzlich seitlichen Schub bekommen. Mayländers Empfehlung deshalb: „Lassen Sie sich nicht überraschen, haben Sie das Thema Seitenwind auf dem Schirm und lenken Sie, sobald Sie ihn spüren, dosiert gegen.“ Manche großen Autobahnbrücken sind auch mit Windfahnen oder Windsäcken ausgestattet. „Wenn die stramm im Wind stehen, sollte ich auf jeden Fall reagieren und die Geschwindigkeit reduzieren.“
 

Trotz Sicherheitssystemen: Grenzen der Fahrphysik nicht ausreizen

 
Ein weiterer Appell ist Bernd Mayländer außerdem besonders wichtig: Er warnt Autofahrerinnen und ‑fahrer vor blindem Vertrauen auf die im Fahrzeug verbauten Sicherheitssysteme. „Natürlich verhindert beispielsweise ESP bei ‚normaler‘ Fahrt zuverlässig, dass das Fahrzeug ins Schleudern kommt. Aber die Gesetze der Physik kann auch das beste System nicht außer Kraft setzen. Das heißt: Wenn ich extrem fahre, fliege ich auch mit ESP von der Straße.“ Für viel zu hohe Geschwindigkeiten ließen sich solche Systeme gar nicht auslegen, erklärt der Safety-Car-Fahrer.
„Moderne Fahrerassistenzsysteme wie ESP, Notbremsassistent oder Spurverlassenswarner helfen mir zwar oftmals, kritische Situationen zu vermeiden oder zu meistern. Sie nehmen mir aber nicht die Verantwortung ab. Ich als Fahrer muss genauso meinen Teil zur sicheren Fahrt beitragen“, sagt Mayländer und fasst zusammen: „Wenn ich aufmerksam, vorausschauend und vorsichtig fahre, dann fahre ich in aller Regel auch sicher.“
Quelle: Dekra

Über DEKRA

 DEKRA wurde 1925 ursprünglich mit dem Ziel gegründet, die Sicherheit im Straßenverkehr durch Fahrzeugprüfungen zu gewährleisten. Mit einem weitaus breiteren Tätigkeitsspektrum ist DEKRA heute die weltweit größte unabhängige nicht börsennotierte Sachverständigenorganisation im Bereich Prüfung, Inspektion und Zertifizierung. Als globaler Anbieter umfassender Dienstleistungen und Lösungen helfen wir unseren Kunden, ihre Ergebnisse in den Bereichen Sicherheit und Nachhaltigkeit zu verbessern. Im Jahr 2023 hat DEKRA einen Umsatz von 4,1 Milliarden Euro erzielt. Rund 49.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in rund 60 Ländern auf fünf Kontinenten mit qualifizierten und unabhängigen Expertendienstleistungen im Einsatz. DEKRA gehört mit dem Platinum-Rating von EcoVadis zu den Top-1-Prozent der nachhaltigen Unternehmen im Ranking.

Aus der Redaktion

„Genau das ist es was unseren Fahrschülern von Anfang an beigebracht wird. Sowohl im Theorie Unterricht als auch in den praktishen Fahrstunden. Vorausschau ist das A und O für eine sichere Fahrweise. Das kann man lernen, Erfahrung bringt später Intuition für gefährliche Situationen bevor sie entstehen. Moderne Fahrassisten sind heutzutage Bestandteil der praktischen Prüfung. Allerdings haben sie so ihre Tücken, die muß man kennen um rechtzeitig manuell einzugreifen.Die viele Technik ist schön… jedoch immer noch der Fahrer verantwortlich für das was im Fahrzeug geschieht….

Motorrad fahren im Herbst

 Ganz entscheidend gegen Ende der Motorrad Saison: Der Herbst bringt Feuchtigkeit und Viel Laub mit in das Verkehrsgeschehen. Wir fahren Motorrad mit Verstand, dies bring ich meinen Fahrschülern bei und hoffe das es in der Zukunft dann auch immer wieder in deren Ohr klingelt.. Gas raus, Safty first ist hier das Schlagwort. Berny, Fahrlehrer, Herausgeber“

Assistenzsysteme in der Benutzung

Assistenzsysteme im Auto Autofahrer hören auf das eigene Gespür Assistenzsysteme wie Abstandswarner oder Müdigkeitserkennung im Auto werden von den meisten Fahrerinnen und Fahrern als nützliche Helfer wahrgenommen. Trotzdem bleibt das Vertrauen in die eigenen Sinne ungebrochen. Dies ergab eine aktuelle Umfrage* von mobile.de, Deutschlands größtem Fahrzeugmarkt. Einstellungen zu Assistenzsystemen Großteil der Befragten sieht sie als …

 

Know-How Tipps zum sicheren Motorradfahren

4 Must-know Tipps fürs Motorrad

Motorradfahren ist nicht nur ein Hobby – es ist ein Lebensgefühl, das mit Geschwindigkeit, Freiheit und Abenteuer verbunden ist. Aber was wäre, wenn DU dieses Erlebnis noch weiter optimieren könnten? In der Welt des Motorradfahrens tut sich einiges: Neue Technologien revolutionieren das Fahrvergnügen und machen Deine Touren sicherer und komfortabler als je zuvor. Egal, ob Du ein erfahrener Biker:in bist oder gerade erst den Wind unter Deinem Helm spürst – diese vier Must-know Tipps bringen Dein Motorradfahren auf das nächste Level. Lass Dich überraschen, wie einfach es ist, mehr aus jeder Fahrt herauszuholen!

Elektronische Aufhängung: Komfort und Kontrolle auf jeder Straße

Eines der beeindruckendsten Features, das Du kennen sollten, ist die elektronische Aufhängung. Dieses System passt sich automatisch an die Straßenverhältnisse und das Gewicht des Fahrers an. Egal, ob Du auf einer kurvigen Landstraße oder einer holprigen Stadtstraße unterwegs bist die elektronische Aufhängung sorgt dafür, dass Dein Motorrad immer optimal reagiert. Der große Vorteil liegt in der verbesserten Kontrolle, die besonders bei hohen Geschwindigkeiten und schwierigen Straßenverhältnissen deutlich wird. Einige Modelle bieten sogar verschiedene Dämpfungsstufen…
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Smart Helmets: die nächste Generation des Schutzes

Ein weiterer Tipp, den Du unbedingt beachten sollten, ist die Investition in einen Smart-Helm. Diese Hightech-Helme gehen weit über den herkömmlichen Kopfschutz hinaus…
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Dashcams und Fahrdatenerfassung: Deine Augen auf der Straße

Dashcams sind längst nicht mehr nur etwas für Autos – auch für Motorräder bieten sie zahlreiche Vorteile. Diese kleinen Kameras zeichnen Deine Fahrten auf und können im Falle eines Unfalls entscheidend dazu beitragen, die Schuldfrage zu klären…
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Autonomes Fahren: Zukunftsmusik oder bald Realität?

Der letzte Tipp, den Du auf dem Schirm haben solltest, ist das Thema autonomes Fahren. Während diese Technologie bei Autos bereits weit fortgeschritten ist, gibt es auch erste Ansätze für Motorräder…
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Fazit

Motorradfahren wird durch neue Technologien nicht nur spannender, sondern vor allem sicherer. Ob durch eine elektronische Aufhängung, die Dir mehr Kontrolle gibt, einen Smart-Helm, der Dich stets vernetzt hält, Dashcams, die  Fahrten aufzeichnen, oder die Vision des autonomen Fahrens…
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Über den Autor dieses Gastbeitrags

Marcel Niemann ist der Kopf hinter Naxeon Deutschland, einer innovativen Marke, die sich auf den Verkauf von Motorrädern sowohl an Privat- als auch an Geschäftskunden in Deutschland und Österreich spezialisiert hat…
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Naxeon, eine innovative Marke: Das I AM Pro

 

Event Fahren ohne Führerschein

Limbächer & Limbächer GmbH

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Fahren ohne Führerschein

Es gibt noch wenige freie Plätze…

Kennst DU jemanden der Lust und Interesse hat Motorrad zu fahren, aber noch keinen Motorrad-Führerschein besitzt? Wir bieten an zwei Wochenenden im August die Möglichkeit es einfach ohne zu versuchen! Völlig legal auf einem extra für uns abgesperrten Übungsparcours.

Instructor & Moderator Zweiradsicherheit Berny von Berny’s Drive Academy, zeigt Dir wie es geht – die komplette Leihausrüstung inkl. Einsteigerfahrzeuge unserer Vertragsmarken (mit ABS) sowie ­Sicherheitsbekleidung, stellt Limbächer Dir an diesem Tag zur Verfügung. Teilnahme ab 18 Jahren!

 

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Fahren ohne Führerschein…
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Fahren ohne Führerschein Sonderangebote
Wir haben noch Restplätze!Am 3. und 10. August findet unsere Aktion „Fahren ohne Führerschein“ auf der Verkehrsübungsanlage in Filderstadt-Sielmingen statt. Inklusive Imbiss, Getränke, Instruktor, Motorräder, Sicherheitsbekleidung.
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Abverkauf Vorführer!
Wir trennen uns von unseren Vorführmodellen. Aktuelle Fahrzeuge mit nur wenigen Kilometern zu Sonderkonditionen. Über die Markenauswahl (siehe unten) kommen Sie direkt zu den jeweiligen Aktionsfahrzeugen. Oder auf der Übersichtsseite mit allen Fahrzeugen auf unserer Homepage.
Beachbar Summersale
Summertime!Genießen Sie das Angebot unseres Faster Sons Cafes den ganzen Sommer über bei uns am Strand. Einfach coole Drinks abholen und entspannt an unserem Beach chillen. Wir informieren Sie regelmäßig über Aktionen des Limbächer BeachClubs.
E-Bikes mit bis zu 30% Rabatt!
Wir starten ab August den großen SummerSale in unseren beiden E-Bike Filialen in Filderstadt und Kirchentellinsfurt. Sichern Sie sich bis 31. August 2024 satte Rabatte von bis zu 30 % und fahren noch in dieser Sommersaison mit einem aktuellen E-Bike zum Winterpreis. Hier gehts zu den Angeboten.
Lust auf Tour zu gehen?Für unsere kommenden Reisen haben wir noch Plätze frei! Zum Beispiel: Motorradreise Sardinien 05.–12.10.2024 oder 19.–26.10.2024 – wer also noch keine konkreten Reisepläne hat, sollte sich schnell mit uns in Verbindung setzen. Hier geht es zur Sardinien-Tour, Alpen-Tour sowie allen Terminen und Preisen.  
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Advent T009

   1 x Restaurant Einladungs Buch Taste 12 Ausgabe 2025  (39,90 €) zum Sonderpreis von 15 € Bitte ausdrucken und zum abholen bei Berny’s Drive Academy mitbringen. Pro Familie nur ein Gutschein einlösbar. Gültig bis 31.12.2024 Familie: _____________________________________________   .

Theorie Unterricht August 2024

Theorie Grundstoff August läuft gerade

Der 14 tägige Theorie Block (Grundstoff B/A) August ist nun bereits in der 2ten Woche.  Also schnell noch anmelden für die Führerscheinausbildung und sofort in die Theorie einsteigen.

Die KLA spezifischen Lektionen finden am 17.8 und 24.8 statt.

Fahren ohne Führerschein mit Instructor ‚Berny‘  (c) B.Eckert

Da ich ab Samstag wieder mit ‚World of Bike‘, der Firma Limbächer die „Fahren ohne Führerschein“ Events leite ist der Unterricht etwas vorgezogen. Sonst käme es zu Terminüberschneidungen.

 

 

Unterrichtsplan…

BDA Theorieplan Aug 2024

Viele Grüße

Berny

Belgien erlaubt Staudurchfahrten

Neue Straßenverkehrsordnung in Belgien

Für Motorradfahrer In Belgien erlaubt: Nutzung der Rettungsgasse

Als Motorradfahrer kann ein Stau zur schweißtreibenden Angelegenheit werden. Wer sich in der Rettungsgasse durchschlängelt, lebt gefährlich und ist hierzulande illegal. Im Nachbarland Belgien nicht mehr, dort wurde die nach 50 Jahren revidierte Straßenverkehrsordnung angepasst.

Die neue Straßenverkehrsordnung in Belgien erlaubt es Motorradfahrern dort jetzt ausdrücklich, die Rettungsgasse zwischen zwei Fahrstreifen zu nutzen. Wie in Deutschland sind Autofahrer dort dazu verpflichtet, eine Rettungsgasse zu bilden, sobald es auf einer Straße mit mindestens zwei Spuren zu einem Verkehrsstau kommt. Hierzulande ist die Stau-Durchfahrt für Motorradfahrer trotz Petitionen und erfolgreicher Vorbilder im europäischen Ausland nach wie vor ein Verstoß gegen die Straßenverkehrsordnung. Eingaben wurden zuletzt im Sommer2021 im Deutschen Bundestag diskutiert und schließlich laut Begründung wegen zu erwartender Pulkbildung „wodurch den Rettungsfahrzeugen ein Durchkommen zur Unfallstelle erschwert würde“, abgelehnt.

In Belgien dürfen Motorradfahrer mit dem Inkraftkrafttreten der neuen Straßenverkehrsordnung, was hierzulande unter Strafe steht: sich zwischen Fahrzeugkolonnen durchschlängeln
© Foto: picture alliance / Jochen Tack | Jochen Tack

Ergänzung der Motorrad Academy Redaktion:

In England und den USA ist dies ebenfalls erlaubt.

Belgien: Geänderte Gesetzgebung – Überholverbot gilt dort auch für Motorräder

Im Nachbarland gilt nun auch folgendes: Das per Überholverbotsschild ausgewiesene Verbot galt dort bislang nur für zweispurige Fahrzeuge, die nicht überholt werden dürfen. Auch das wird nach Ablauf der Übergangszeit ab dem 1. September 2026 anders: Auch motorisierte Einspurfahrzeuge (keine Fahrräder und E-Bikes) sind dann ab dem Überholverbotsschild inkludiert.

Quelle : Fahrschule online

 Ergänzung aus der Motorrad Academy Redaktion:

Deutschland: Wann dürfen Motorradfahrer im Stau überholen?

Links am Stau vorbeifahren

Links zu überholen ist prinzipiell erlaubt. Falls Du mit dem Motorrad zwischen der linken Fahrspur und Mittelplanke hindurchfährst, schreibt § 5 Abs. 4 StVO einen “ausreichenden Seitenabstand” vor. In der Rechtsprechung hat sich hier 1 Meter etabliert. Aufgrund der Bildung einer  Rettungsgasse aber eher schwierig da die äußeren Fahrzeuge sich ja ganz links einordnen müssen.

Lane Splitting/Filtering

Unter Lane Splitting bzw Filtering versteht sich das vorbeifahren bzw durchdrängeln von Motorrädern an Ampeln, Staus, usw. Anders gesagt wenn ein Motorrad zwischen zwei stillstehenden bzw wartenden Autos hindurch fährt und dort wo sonst 2 Spuren sind, eine kleine dritte Spur eröffnet. Trotz eingereichter Petitionen ist es bei uns in Deutschland weiterhin nicht erlaubt.

 

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